10 Tage Herbstcamp am Deutschen Theater Berlin
November 2014
In Kooperation mit der Bayer Kultur
Junges Theater Leverkusen und Junges Deutsches Theater Berlin. Vom 20.10.2014 bis zum 01.November 2014 nimmt das Ensemble mit 10 Personen am Herbstcamp des Jungen Deutschen Theater in Berlin teil.
Auf Anregung von Bayer Kultur erhält das Junge Theater Leverkusen die Gelegenheit, sich am „Herbstcamp“ in Berlin zu beteiligen, und zwar mit einer Stückentwicklung unter dem Thema übersichhinausgehen/grenzüberschreitungen. Das Ergebnis des ästhetischen Feldversuchs wird am 01.November 2014 im Deutschen Theater gezeigt und am 18.12.2014 in der Studiobühne des Bayer Kulturhauses
Das Junge DT ist einer der wichtigsten Kooperationspartner von Bayer Kultur im Berlin Projekt. In den beiden letzten Spielzeiten war das Theater mit zwei herausragenden Gastspielen in Leverkusen zu sehen: Tschick und Burn Baby Burn. In der neuen Spielzeit wird die Zusammenarbeit zum ersten Mal mit Leverkusener Beteiligung stattfinden: Das sogenannte „Herbstcamp“ – ein seit Jahren gepflegtes Format des Jungen DT Berlin – ist eine 10-tägige Ferienakademie, die als „Zeltplatz der Visionäre“ interessierten Jugendlichen ein eigenes Forum im Theater schafft. Unter der fachkundigen Anleitung renommierter Künstler erarbeiten und gestalten junge Leute eigene Projekte, die anschließend öffentlich präsentiert werden.
mitgefahren sind: Steffen Meyn, Marina Poltmann, David Martinez Mornete, Kim Patrick Biele, Charlotte Spitzner, Nathalie Nölle, Tankred Felske, Christina Thießen, Kilian Bierwirth und Petra Clemens
Woran können wir glauben?
Die Präsentation der Ergebnisse des Herbstcamps in Berlin:
20.10.14
Kammerspiele, Box, Bar und andere Orte im DT
Ein Programm des Jungen DT
17.00 – Eintritt frei
Deutsches Theater
Schumannstraße 13a
10117 Berlin
Camp 5
Den Wahnsinn enttarnen
Gesellschaftliche Regeln – Enttarnungen – die 1%-Formel
Wir glauben gar nichts mehr. In der Hühnersuppe steckt gerade mal 1% Hühnerfett. Ein Gericht schickt einen Mann acht Jahre in die Psychiatrie, obwohl er nicht krank ist. Russische Soldaten sind in der Ukraine gelandet, weil sie sich verlaufen haben. Der Wahnsinn ist überall! In den Medien, in unserem Alltag, direkt nebenan. Wir werden mit großen wie kleinen Lügen und Zumutungen überhäuft. Oft merken wir es gar nicht, weil es so alltäglich ist. Wir wolle diesen Wahnsinn sichtbar machen, mit der aus der Street Art bekannten Methode des Cultural Hackings: Auf einem Wahlplakat steht der Spruch ‚Mehr Mut! Mehr Markt! Mehr Freiheit!‘. Irgendjemand hat die Worte ‚Mut, Markt, Freiheit‘ überklebt. Jetzt steht dort: ‚Mehr ! Mehr ! Mehr !‘ Wie lässt sich diese Technik mit dem Theater kreuzen? Im Camp finden wir heraus, ob mehr als 1% Wahnsinn in unserem Alltag steckt. Das Theater als Enttarnungstechnik für Sein und Schein.
Leitung Uwe Gössel (Dramaturg) & Tobias Rausch (Regisseur, Autor)
Uwe Gössel, geboren 1966, studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim und arbeitete als Dramaturg an verschiedenen Häusern sowie für das Berliner Theatertreffen. Tobias Rausch, geboren 1972, studierte Philosophie, Biologie und Literaturwissenschaften und arbeitet als freier Regisseur und Autor. Er ist Mitgründer und Mitglied des Theater- und Performancekollektivs lunatiks produktion und arbeitete an zahlreichen Bühnen, u.a. am Deutschen Theater Berlin (u.a. ‚Fluchtpunkt.Berlin‘). www.tobiasrausch.de
Camp 6
Verrückt nach Plan
Öffentliche Krise – Anderssein – Performance
Wir glauben daran, dass wir unsichtbare Grenzen sichtbar machen können. Wir gehen in die S-Bahn, in den Park, in ein Restaurant und lösen Krisen aus, indem wir uns anders verhalten als immer. Anders als alle immer. Wir lehnen unsere Köpfe an fremde Schultern, stellen uns in der Warteschlange nach ganz vorne, ziehen im Restaurant unsere Schuhe an der Tür aus und sprechen ein Tischgebet, bevor wir die Pizza anschneiden.
Wir finden heraus wo die Grenze verläuft zwischen Alltag und Auffallen, zwischen Norm und Wahn, zwischen Anpassung und Provokation, zwischen denen und mir, zwischen dir und mir, zwischen Realität und Theater. An welche Regeln glauben da eigentlich alle? Und warum sieht man sie nicht? Warum sieht man sie nur, wenn man sie übertritt?
Leitung Ruth Feindel (Dramaturgin) & Frank Oberhäuser (Performer und Regisseur)
Ruth Feindel, geboren 1978, studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim. Nach Engagements als Dramaturgin an den Münchner Kammerspielen und am Theater Freiburg lebt sie jetzt in Berlin und arbeitet freischaffend. Frank Oberhäußer, geboren 1977, studierte Kulturwissenschaft und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim. Er arbeitet als Theaterregisseur und ist Mitglied des Theaterkollektivs Turbo Pascal www.turbopascal.info
Eine Kooperation mit ALBA Berlin, Kinder- und Jugendhilfe Einhorn, SOS-Kinderdorf und Junges Theater Leverkusen. Mit freundlicher Unterstützung des OSZ Bekleidung und Mode. Das Herbstcamp 2014 wird mit dem Förderprogramm des BMBF Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung realisiert.